E-Bike-Akku Reparatur – kann ich einen kaputten E-Bike-Akku noch retten?

Die Sonne scheint, der Himmel strahlt in schönstem Blau und ein laues Lüftchen weht – perfekte Bedingungen für eine ausgedehnte E-Bike-Tour durch Wald und Flur. Ärgerlich, wenn an einem so perfekten Tag der E-Bike-Akku nicht mehr so tut, wie er soll. Das Display bleibt dunkel und der Motor steht still. Ganz unvorhersehbar ist das nicht – immerhin sind Akkus Verschleißteile, genauso wie Bremsen oder Reifen. Dennoch: Wenn es dann einmal so weit ist, trifft der Akkutod den Besitzer meist wie aus heiterem Himmel.

Und jetzt? Was tun, wenn der E-Bike-Akku den Geist aufgibt? Nun, noch ist nicht aller Tage Abend. Unter Umständen können Sie Ihren E-Bike-Akku sogar noch vom Experten retten lassen. Welche Alternativen Sie sonst noch haben und wie Sie sich nach dem kleinen Schock in Nullkommanichts wieder auf den Sattel schwingen können, erfahren Sie in unserem Ratgeber zum Thema “E-Bike-Akku Reparatur”.

E-Bike Akku Raparieren

Wie lange hält ein E-Bike-Akku?

Alles hat ein Ende, davon sind auch E-Bike-Akkus leider nicht ausgenommen. Obwohl die Akkutechnologie mittlerweile sehr weit fortgeschritten ist und Akkus in aller Regel deutlich langlebiger sind als noch vor einigen Jahren, gehen auch moderne Akkus irgendwann über den Jordan.

Eine genaue Angabe darüber zu machen, wie lange genau Ihr E-Bike-Akku hält, ist nicht möglich. Die Akkus unterscheiden sich je nach Hersteller. Außerdem spielt auch der eigene Umgang mit dem E-Bike-Akku eine Rolle bei der Lebensdauer – dazu unten mehr.

Die meisten Hersteller geben an, dass ihre Akkus bis zu 1.000 Ladezyklen überstehen – da die Produzenten ihre Akkus aber unter Laborbedingungen testen und Faktoren wie Hitze und Feuchtigkeit dort eine untergeordnete Rolle spielen, sind 600 bis 800 Ladezyklen eher realistisch.

Wann gilt ein E-Bike-Akku als verschlissen?

Als verschlissen gilt ein E-Bike-Akku, sobald er nur noch über weniger als 30 % seiner ursprünglichen Kapazität verfügt. Spätestens dann sollten Sie über die Anschaffung eines neuen Akkus nachdenken. 

E-Bike Akku Shimano

Wie kann ich die Lebensdauer meines E-Bike-Akkus verlängern?

Mit ein paar Tricks können Sie das Leben Ihres E-Bike-Akkus deutlich verlängern. Auf jeden Fall sollten Sie es vermeiden, Ihren Akku nach jeder Benutzung vollzuladen – das tut der empfindlichen Elektronik nicht gut.

Stattdessen sollten Sie den Akku Ihres E-Bikes in kürzeren Intervallen laden. Laden Sie ihn zum Beispiel nach jeder Benutzung nur um 25 % auf – das reicht für die meisten Touren und schont Ihren Akku.

Außerdem sollten Sie Ihr Bike fachgerecht lagern. Vermeiden Sie, dass es an einem sehr heißen, kalten oder feuchten Ort steht. Generell sollten Sie Ihr E-Bike so selten wie möglich schädlichen Witterungsbedingungen aussetzen.

Letztendlich lässt sich ein Nachlassen der Leistungsfähigkeit nie ganz verhindern – verlangsamen aber schon. Nehmen Sie sich daher unsere Tipps zu Herzen und sorgen Sie dafür, dass Ihr Akku etwas länger tut, was er soll – Ihr E-Bike mit Strom versorgen.

Restkapazität Ihres Akkus messen lassen

Übrigens: Sie können die Restkapazität Ihres E-Bike-Akkus in der Werkstatt oder beim Händler bestimmen lassen – so bleiben Sie immer auf dem aktuellsten Stand und können reagieren, bevor sich Ihr Akku komplett verabschiedet. Einige Hersteller geben Ihnen außerdem die Möglichkeit, die Restkapazität Zuhause zu prüfen – ganz einfach am Display Ihres E-Bikes.

Kann man einen E-Bike Akku reparieren?

Der Schaden an Ihrem E-Bike-Akku muss, auch wenn es zunächst vielleicht den Anschein hat, nicht unbedingt fatal sein. Häufig kommt es vor, dass nur ein Einzelteil des Akkus nicht mehr richtig werkelt und damit die Funktion des gesamten Geräts beeinträchtigt. Oft ist lediglich eine einzige Akkuzelle defekt und sorgt dafür, dass das geliebte E-Bike stillsteht.

Um Ihrem Rad eine Diagnose zu stellen, muss der Akku zunächst geöffnet werden, bevor sämtliche Einzelteile auf ihre Funktion geprüft werden können. Oftmals ist der Fehler nämlich ganz und gar nicht offensichtlich – durchgebrannte Kabel oder ähnliches sind eher selten anzufinden.

Kaputte Zellen können getauscht werden – das geht den Profis in der Werkstatt fix von der Hand und ist in den allermeisten Fällen deutlich billiger als die Anschaffung eines nagelneuen E-Bike-Akkus. Ist ein anderes Teil defekt, kann sich die Reparatur unter Umständen komplizierter gestalten und etwas kostspieliger werden.

E-Bike Akku reparieren

Kann ich einen E-Bike-Akku selbst reparieren?

Falls Sie nicht genau wissen, was Sie tun, sollten Sie von einer eigenhändigen Reparatur tunlichst die Finger lassen. Akkus sind empfindliche elektronische Geräte und können bei falscher Handhabung schnell gefährlich werden. Im schlimmsten Fall können Lithium-Ionen-Zellen brennen oder gar explodieren – hier besteht also höchste Verletzungsgefahr.

Zwar werden im Internet Bausätze angeboten, mit denen Sie Ihren Akku in der Theorie reparieren können – allerdings sind diese nicht zertifiziert und daher auch nicht auf ihre Sicherheit und Tauglichkeit geprüft. Ganz zu schweigen davon, dass die Qualität der Ersatzakkus mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht an die der Originalteile herankommt.

Eine bessere Alternative ist die Reparatur in der Werkstatt. Aber auch hier gilt: Ganz auszuschließen sind unsachgemäße Reparaturen und mit diesen einhergehende Gefahren nie. Nach der Reparatur können Sie kaum mehr nachvollziehen, ob diese sachgemäß durchgeführt oder ob gepfuscht wurde. Werkstätten, die ihren Job richtig machen, geben oft Gewährleistung auf ausgetauschte oder reparierte Akkus – achten Sie unbedingt auf dieses „Gütesiegel“.

Wie kann ich meinen E-Bike-Akku reparieren?

Ihren E-Bike-Akku sollten Sie nicht selbst reparieren. Die Reparatur eines E-Bike-Akkus ist nicht einfach und daher nichts für Laien. Sind Sie sich bei dem, was Sie tun, unsicher, sollten Sie sich an einen Experten wenden – sonst riskieren Sie irreparable Schäden am Akku oder gar Verletzungen.

Falls Sie sich doch dafür entscheiden, Ihren Akku selbst zu reparieren, gibt es zahlreiche Tutorials, zum Beispiel auf YouTube. Achten Sie unbedingt darauf, qualitativ möglichst hochwertige Teile zu verwenden und während der Reparatur alle Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten.

Akkuzellen, die nicht vollständig entladen sind, können sich bei unsachgemäßer Handhabung entzünden und schwerste Verletzungen verursachen. Aus diesem Grund ist es immer besser, eine solche Reparatur einem Fachmann zu überlassen.

Was kostet die Reparatur eines E-Bike-Akkus?

Eine fachmännische Reparatur in einer Werkstatt bekommen Sie schon für etwa 100 Euro – eine eigenhändige Reparatur lohnt sich also kaum. Zum Vergleich: Ein neuer E-Bike-Akku kostet schnell bis zu 800 Euro. Die E-Bike-Akku Reparatur-Kosten sind also recht niedrig und eine Reparatur kann sich durchaus lohnen.

Wo kann ich meinen E-Bike-Akku reparieren lassen?

Zahlreiche Fachwerkstätten bieten mittlerweile E-Bike-Akku Reparaturen an. Möchten Sie Ihren kaputten E-Bike-Akku reparieren lassen, können Sie einfach Google zurate ziehen – so finden Sie Werkstätten ganz in Ihrer Nähe, die die notwendigen Reparaturen für Sie durchführen.

Habe ich Garantie oder Gewährleistung auf meinen E-Bike-Akku?

Geht Ihr Akku vor Ablauf der zweijährigen gesetzlichen Gewährleistung ganz kaputt, haben Sie Anspruch auf Ersatz oder eine Reparatur. In den ersten sechs Monaten nach dem Erwerb des Bikes liegt die Beweislast beim Hersteller – er muss also beweisen können, dass das Fahrrad zum Zeitpunkt des Kaufs fehlerfrei war. Das ist fast unmöglich. Nach Ablauf dieser sechs Monate müssen dann aber Sie beweisen, dass Sie nicht selbst Schuld am Ableben Ihres Akkus haben.

Natürlich können Sie aber auch auf die Kulanz des Herstellers hoffen. Oftmals geben E-Bike-Hersteller an, wie viel Prozent der ursprünglichen Kapazität des Akkus bei ordnungsgemäßer Nutzung nach zwei Jahren noch vorhanden sein sollten – zum Beispiel 70 %. Liegt die Restkapazität Ihres Akkus darunter, können Sie beim Hersteller um einen Austausch oder eine Erstattung bitten – der Erfolg ist aber nicht garantiert, da es sich bei Akkus um Verschleißteile handelt und die Herstellergarantie eine freiwillige Leistung ist.

Lohnt sich die Reparatur eines E-Bike-Akkus?

Ob sich die Reparatur eines E-Bike-Akkus lohnt, hängt ganz vom individuellen Fall ab. Manchmal, zum Beispiel bei einer Tiefenentladung, ist der Akku überhaupt nicht mehr zu retten – dann hilft nur noch die Anschaffung eines neuen Exemplars. Hier eine kleine Übersicht über die Vor- und Nachteile einer Reparatur Ihres E-Bike-Akkus:

Vorteile:

  • Günstiger als die Anschaffung eines neuen Akkus (ca. 100 €)
  • Wiederherstellung der alten Leistungsfähigkeit
  • Eine Reparatur ist umweltschonender als eine Neuanschaffung
  • Bei älteren E-Bikes kann es vorkommen, dass Akkus nicht mehr erhältlich sind – dann ist eine Reparatur die einzige Option

Nachteile:

  • Eine eigenhändige Reparatur kann gefährlich sein und ist recht kompliziert
  • Ersatzteile sind möglicherweise minderwertig und nicht zertifiziert
  • Auch in Werkstätten ist eine ordentliche Reparatur nicht garantiert

Fazit

Die Reparatur eines E-Bike-Akkus kann sich lohnen, muss sie aber nicht. Ob eine Reparatur gutgeht, ist ein Glücksspiel. Ersatzteile können mangelhaft sein und einige Werkstätten machen bei der Reparatur einen schlechten Job – eine Garantie gibt es also nicht.

Natürlich ist die Reparatur Ihres E-Bike-Akkus deutlich günstiger als die Anschaffung eines neuen Exemplars. Ob Sie lieber mehr Geld in die Hand nehmen und auf der sicheren Seite sein möchten oder ob Sie die Risiken einer Reparatur in Kauf nehmen, ist letzten Endes Ihre Entscheidung.