AC- oder DC-Stromspeicher – alles Wichtige auf einen Blick
- AC-Stromspeicher werden dem Wechselrichter nachgestellt
- DC-Stromspeicher werden vor dem Wechselrichter installiert
- AC-Stromspeicher lassen sich in bestehende Systeme besser integrieren
- AC-Stromspeicher gehen mit höheren Wandlungsverlusten einher
- DC-Stromspeicher sind in bestehende Systeme schwer zu integrieren
- Hybridspeicher bieten eine Alternative
Stromspeicher AC oder DC – alle Informationen plus Tipps
Wer heutzutage eine Photovoltaikanlage installiert, entscheidet sich (fast) immer auch für einen Stromspeicher. Denn mit einem solchen Batteriespeicher lässt sich der Eigenverbrauch enorm erhöhen, weil der gespeicherte Strom auch dann verwendet werden kann, wenn die PV-Anlage mal keinen Ertrag liefert. Bei der Wahl des passenden Stromspeichers wird man schnell feststellen, dass es AC- und DC-Stromspeicher gibt. Der folgende Ratgeber erklärt, worin die Unterschiede bestehen und wie man den richtigen Stromspeicher für den Eigenbedarf findet.
Inhaltsverzeichnis
Unterschiede bei Stromspeichern
Unterschiede bei Stromspeichern beziehen sich nicht nur auf die Größe oder die im Inneren verbaute Batterietechnologie. Man unterscheidet außerdem auch zwischen AC-Stromspeichern und DC-Stromspeichern. Um die Unterscheidung zu verstehen, muss man zunächst wissen, dass im Stromkreislauf eines Gebäudes mit Wechselstrom (AC) gearbeitet wird. Photovoltaikanlagen erzeugen jedoch Gleichstrom (DC). Bevor der Strom aus der PV-Anlage also im Haushalt genutzt werden kann, muss er von Gleichstrom in Wechselstrom bzw. von DC nach AC umgewandelt werden. Dafür ist der Wechselrichter zuständig.
Was ist ein AC-Speicher?
Ein AC-Stromspeicher für Photovoltaikanlagen wird im System hinter den Wechselrichter geschaltet. Das bedeutet, dass der Strom nach der Umwandlung von DC nach AC gespeichert wird.
Was ist ein DC-Speicher?
Ein DC-Stromspeicher für PV-Anlagen wird vor den Wechselrichter geschaltet. Dadurch speichert der Batteriespeicher direkt den in der Photovoltaikanlage erzeugten Gleichstrom.
Wie funktioniert ein AC-Stromspeicher?
Der AC-Speicher wird jenseits des Wechselrichters installiert. Das bedeutet, dass der Gleichstrom aus der PV-Anlage bereits in Wechselstrom umgewandelt wurde. Das Problem: Der Akku im Batteriespeicher kann nur Gleichstrom speichern. Deshalb benötigt ein AC-Speicher einen weiteren Wechselrichter, der den einzuspeisenden Strom wieder von AC nach DC umwandelt. Wird der Strom dann aus dem Batteriespeicher abgerufen, wird der Wechselrichter erneut tätig und wandelt den Strom noch einmal von DC nach AC um. Klingt kompliziert? Das häufige Umwechseln von DC nach AC und zurück bringt Nachteile mit sich. Gleichzeitig haben AC-Stromspeicher aber auch Vorteile.
Vorteile AC-Speicher
Der größte Vorteil eines Stromspeichers mit AC-Kopplung ist, dass er sich schnell und unkompliziert in bereits bestehende Anlagen integrieren lässt und so maximale Flexibilität bietet. Deshalb werden AC-Speicher vor allem bei PV-Anlagen genutzt, bei denen ein Stromspeicher nachgerüstet werden soll.
Nachteile AC-Speicher
Der größte Nachteil von AC-Speichern ist das häufige Umwandeln des Stroms von DC nach AC und zurück. Dabei kommt es unweigerlich zu Verlusten, die wiederum den Wirkungsgrad des Speichers negativ beeinflussen. Deshalb werden AC-Speicher bei komplett neuen Systemen meist nicht verwendet.
Wie funktioniert ein DC-Stromspeicher?
DC-Stromspeicher werden diesseits des Wechselrichters installiert. Das bedeutet, dass sie zwischen die PV-Anlage und den Wechselrichter geschaltet werden. Denn Solarstromspeicher speichern immer Gleichstrom ein. Dieser wird in der PV-Anlage erzeugt und kann anschließend direkt in den Speicher fließen, ohne vorher umgewandelt werden zu müssen. Erst wenn der Strom dann aus dem Speicher abgerufen wird, erfolgt die Umwandlung von DC nach AC.
Vorteile DC-Speicher
Der größte Vorteil eines DC-Stromspeichers ist die Tatsache, dass unnötige Umwandlungen von AC nach DC bzw. umgekehrt vermieden werden. Dadurch werden Wandlungsverluste auf ein Minimum reduziert und der Wirkungsgrad der Batterie steigt. Deshalb werden neue Photovoltaikanlagen eigentlich immer mit einem DC-Speicher geplant.
Nachteile DC-Speicher
Der größte Nachteil von DC-Speichern ist, dass sie deutlich unflexibler als AC-Systeme sind. Bei der DC-Kopplung innerhalb eines bestehenden Systems, muss der vorhandene Wechselrichter ausgetauscht und durch ein Hybridmodell ersetzt werden. Das verursachte zusätzliche Kosten, weshalb sich der DC-Speicher als Erweiterung für Bestandsanlagen häufig nicht lohnt.
Was ist besser: AC- oder DC-Speicher?
Auf die Frage, ob man sich besser für einen AC-Speicher oder einen DC-Speicher entscheiden sollte, gibt es keine pauschale Antwort. Tendenziell gilt, dass AC-Speicher sich besser für die Nachrüstung eignen und DC-Speicher eher für neue Systeme genutzt werden. Grundsätzlich sollte man sich in diesem Fall von einem Experten beraten lassen – so ist man garantiert auf der richtigen Seite.
Was sind Hybridspeicher für Photovoltaikanlagen?
Hybridspeicher für Photovoltaikanlagen sind relativ neu auf dem Markt. Es handelt sich hierbei um Batteriespeicher, die über einen eigenen Wechselrichter verfügen. Dadurch wird die Speicherung von DC-Strom direkt aus der PV-Anlage und die Abgabe von AC-Strom ans Hausnetz möglich, ohne dass ein separater Wechselrichter installiert werden muss. Dadurch erweist sich der Hybridspeicher als platzsparende Lösung, ohne große Wandlungsverluste. Weil Hybridspeicher noch recht neu sind, ist die Auswahl an Modellen bislang noch begrenzt. Hersteller empfehlen, diese Batteriespeicher bevorzugt bei neu zu planenden Anlagen einzusetzen.
Fazit: AC- oder DC-Speicher – beide Varianten bieten Vorteile
Ob AC- oder DC-Speicher besser sind, lässt sich nicht pauschal sagen. Grundsätzlich ist die Effizienz von DC-Speichern größer, in bestehende PV-Anlagen lassen sie sich jedoch häufig nicht integrieren. Deshalb muss je nach individueller Situation entschieden werden, ob ein AC- oder ein DC-Speicher für das eigene System besser geeignet ist. Bei Neuanlagen kann es sich lohnen, direkt auf einen DC-Stromspeicher oder einen Hybrid-Stromspeicher zu setzen, um Wandlungsverluste von vornherein zu begrenzen.