Reparatur von Akkus – alles Wichtige auf einen Blick
- Defekte bei Akkus sind häufig Folge von falscher Lagerung und ungünstigem Ladeverhalten
- Viele Akkus lassen sich reparieren – gut für die Umwelt und den Geldbeutel
- Bei der Akku-Reparatur findet ein Zellentausch statt
- Die Reparatur sollte nur von Profis durchgeführt werden
- Nicht jeder Akku ist für eine Reparatur geeignet
Akkus reparieren – alle Informationen plus Hinweise und Tipps
Moderne Akku-Arten gelten als widerstandsfähig, robust und langlebig. Trotzdem kann auch ein leistungsstarker Akku einen Defekt erleiden. Dann ist guter Rat teuer, denn einen neuen Akku zu kaufen, kann ganz schön ins Geld gehen. Wie steht es also um die Reparatur von Akkus? Kann es eine kostengünstige und umweltschonende Alternative sein, Akkus zu reparieren? Der nachfolgende Ratgeber liefert alle wichtigen Informationen rund um die Reparatur von Akkus und verrät, was es dabei zu beachten gilt.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Akku-Reparatur?
Bei einer Akku-Reparatur handelt es sich um eine Reparaturmaßnahme an gebrauchten Akkus. Durch die Reparatur soll die Leistungsfähigkeit des Akkus wiederhergestellt werden. Zudem soll die Reparatur eine sichere Benutzung ermöglichen. Darüber hinaus kann bei einer Akku-Reparatur die Leistungsfähigkeit der Batterie gesteigert werden.
Was sind die häufigsten Gründe für eine Akku-Reparatur?
Es gibt viele Gründe, aus denen man einen Akku reparieren lassen kann. In der Regel haben Reparaturwünsche jedoch meist etwas mit der Leistung bzw. dem Ladevorgang zu tun.
Ungünstiges Ladeverhalten löst Defekt aus
Wenn der Akku nicht richtig lädt oder nach dem Ladevorgang schnell Energie verliert, kann davon ausgegangen werden, dass die Zellen in der Batterie nicht mehr richtig funktionieren. Häufig ist daran ein ungünstiges Ladeverhalten schuld: Wer seinen Akku regelmäßig „leerlaufen“ lässt, riskiert eine Tiefentladung, die zu einer Schädigung der Akkuzellen führen kann. Gleiches kann durch Überladen geschehen, wobei hier zusätzlich noch Brand- und Explosionsgefahr drohen.
Kaputter Akku aufgrund falscher Lagerung
Insbesondere hochmoderne Lithium-Ionen-Akkus sind sehr temperaturempfindlich. Werden die Akkus über längere Zeit bei zu niedrigen oder zu hohen Temperaturen gelagert, kann es zu Zellschäden kommen. Vor allem dauerhaft niedrige Temperaturen unter 5° C können den Akku langfristig schädigen. Deshalb sollte man bei Aufbewahrung und Lagerung von Akkus insbesondere im Winter darauf achten, dass die Batterien keinen Temperatursturz erleiden.
Andere Defekte bei Akkus
Der Akku lässt Rauch aufsteigen, weist Dellen oder Brüche auf oder entwickelt einen komischen Geruch? In all diesen Fällen ist von gravierenden Defekten auszugehen. Derart beschädigte Akkus können normalerweise nicht mehr repariert werden. Sie sind ein Fall für die Entsorgung. Aber bitte nicht im Hausmüll: Um Sicherheit zu gewährleisten (Akkus im Hausmüll sorgen für Brandgefahr) und das Akku-Recycling zu unterstützen, sollten auch defekte Akkus immer bei den entsprechenden Entsorgungsfachstellen abgegeben werden.
Was sind die Vorteile, wenn man Akkus reparieren lässt?
Einen neuen Akku zu kaufen, geht ins Geld – vor allem bei teuren E-Bike-Akkus. Akkumulatoren für Werkzeuge sind da im Neukauf meist deutlich günstiger. Doch nicht nur der Preis allein spielt eine Rolle: Es gibt noch weitere Argumente, die dafürsprechen, defekte Akkus reparieren zu lassen:
- deutliche Kostenersparnis gegenüber Neukauf
- nachhaltig und ressourcenschonend
- Kapazität und Leistungsfähigkeit können gesteigert werden
Der Umweltaspekt ist bei der Akku-Reparatur besonders entscheidend. Denn wer seinen Akku repariert, anstatt ihn wegzuschmeißen und durch ein neues Modell zu ersetzen, trägt aktiv zur Müllvermeidung bei und verhindert eine potenzielle Ressourcenverschwendung.
Wie werden Akkus repariert?
Zunächst einmal: Nicht alle Akkus können repariert werden! Tatsächlich findet nämlich bei einer Akku-Reparatur lediglich ein Zellentausch statt (vgl. E-Bike-Akku Zellentausch). Der Akku wird also gewissermaßen mit einem neuen Innenleben bestückt. So erhält man praktisch einen (teilweise) neuen, leistungsfähigen Akku in der alten Verpackung. Dabei kann es auch zu einem Upgrade kommen, wenn alte Akkuzellen durch leistungsfähigere Modelle ersetzt werden.
Welche Risiken drohen bei einer Akku-Reparatur?
Bei der Akku-Reparatur drohen viele Fallstricke. Man sollte sich daher stets nur an seriöse Anbieter wenden. Denn: Die unsachgemäß durchgeführte Reparatur eines Akkus kann schnell zu gravierenden Schäden führen.
Betrug durch Nicht-Reparatur
Als Laie hat man nur wenige Möglichkeiten, nach einer Reparatur zu prüfen, ob der Akku wirklich repariert wurde. Denn ohne entsprechende Sachkenntnis sollte man das Gehäuse eines Akkus niemals öffnen, da die Akkupacks dabei beschädigt werden können. Immer wieder hat es deshalb in den letzten Jahren Berichte über Betrugsversuche gegeben, bei denen für Akku-Reparaturen kassiert wurde, ohne dass überhaupt irgendwelche Arbeiten an der Batterie vorgenommen wurden.
Risiko durch unvollständigen Zellentausch
Es gibt immer wieder Anbieter von Akku-Reparaturen, die zwar Zellen tauschen, diesen Tausch jedoch unvollständig vornehmen. Das bedeutet: Es werden tatsächlich nur einzelne, defekte Zellen ersetzt. Das ist brandgefährlich, denn wenn nur einzelne Zellen getauscht werden, kann es passieren, dass die verschiedenen Zellen im Akku nicht mehr ordnungsgemäß zusammenarbeiten. Das kann im simpelsten Fall zum Funktionsverlust führen, im schlimmsten Fall aber in einer Katastrophe enden, weil es die Brandgefahr des Akkus erhöht.
Kann man einen Akku selbst reparieren?
Im Internet finden sich zahlreiche Anleitungen darüber, wie man einen Akku selbst reparieren kann. Hierbei handelt es sich um ein extrem gefährliches Unterfangen, von dem wir jedem Laien nur abraten können. Allein das Öffnen des Akkus erhöht die Gefahr für Defekte und Folgeschäden enorm. Darüber hinaus erlischt beim Öffnen des Akkus umgehend die Herstellergarantie.
Experten warnen deshalb eindringlich davor, Akkus ohne entsprechende Fachkenntnis selbst reparieren zu wollen. Das gilt auch bei Verwendung sogenannter Austausch- oder Akku-Reparatur-Kits, wie man sie mittlerweile zuhauf online kaufen kann. Bei den meisten dieser Reparatur-Sets handelt es sich um gänzlich unkontrollierte und unregulierte Produkte. Ob sie für den eigenen Akku geeignet sind, lässt sich kaum eindeutig klären.
Diese Details sollte man bei der Akku-Reparatur beachten:
- Akkus nicht eigenhändig reparieren
- Nur kompletter Zellentausch ist sinnvoll
- Seriöse Anbieter geben Bescheid, wenn Reparatur nicht möglich ist
- Qualitätsnachweise helfen, seriöse Anbieter zu identifizieren
Fazit: Akku-Reparatur kann sinnvoll sein – aber nur beim Fachmann
Mit einer Akku-Reparatur verhilft man dem Energiespeicher zu einem längeren Leben. Den Akku zu reparieren, lohnt sich aber nicht in jedem Fall. Denn bei einer Akku-Reparatur findet lediglich ein Zellentausch statt, der dem Akkumulator nicht immer zu neuer Lebensenergie verhelfen kann. Außerdem sollte man sich mit einem defekten Akku immer nur an einen Profi wenden – der sichert eine fachgemäße Reparatur. Selbst Hand anzulegen, kann hingegen brandgefährlich sein. Dasselbe gilt für die Reparatur schwer beschädigter Akkus – die sollten ausnahmslos bei der nächsten offiziellen Sammelstelle abgegeben werden.