Notstromspeicher für zuhause – alles Wichtige auf einen Blick
- Notstromspeicher sollen bei Stromausfall und Blackout die Energieversorgung sichern
- Notstromaggregate sind Stromerzeuger mit vielen Nachteilen
- Powerstations sind mobil, bieten aber oft zu wenig Leistung
- Notstromspeicher für Photovoltaik erfordern zusätzliche Installation, liefern aber die größte Unabhängigkeit
Notstromspeicher – alle Infos und Tipps
Für viele ist er das Worst-Case-Szenario: der Blackout. Ohne Vorankündigung kommt kein Strom mehr aus der Steckdose. Plötzlich ist guter Rat teuer, denn das alltägliche Leben in den eigenen vier Wänden ist heutzutage ohne Strom kaum noch vorstellbar. Der folgende Ratgeber widmet sich dem Thema Notstromspeicher für zuhause und erklärt, welche Möglichkeiten es gibt, einen eigenen Notstromspeicher zu nutzen.
Inhaltsverzeichnis
Warum kann ein Notstromspeicher sinnvoll sein?
Bei einem Blackout handelt es sich um eine plötzlich ungeplant auftretende Störung in der Stromversorgung. Ein solcher Blackout kann regional begrenzt oder flächendeckend auftreten. Das Risiko für einen solchen Stromausfall wird zwar als gering eingeschätzt, trotzdem taucht das Thema im Zusammenhang mit Energiekrise, Klimawandel und der Umstellung auf erneuerbare Energien immer wieder auf. Warum kann ein solcher Stromausfall problematisch werden?
Stromausfall verhindert Nutzung vieler Geräte
Abgesehen von der unterbrochenen Energieversorgung in vielen wichtigen Einrichtungen und Institutionen (vom Krankenhaus über Bankfilialen bis zum Supermarkt) würde ein länger andauernder Stromausfall auch im privaten Bereich für Belastungen sorgen. Der Kühlschrank funktioniert nicht mehr, die Heizung bleibt im Winter aus und auch PCs, Radio und Fernsehgeräte können nicht genutzt werden. Dauert ein Stromausfall nur wenige Stunden an, lässt sich diese Zeit meist überbrücken – wirklich komfortabel ist das aber nicht.
Notstromspeicher für die Überbrückungszeit
Mit einem Notstromspeicher lassen sich kurze Zeitspannen, in denen die Energieversorgung unterbrochen ist, überbrücken. Denn dank Notstromspeicher können Kühlschrank und Co. einfach und unkompliziert weiterbetrieben werden. Auch wichtige Geräte wie Handys und PCs oder medizinische Geräte im Haus werden nicht zwangsabgeschaltet.
Notstromspeicher für den Privatbereich: Welche Möglichkeiten gibt es?
Wer sich für den Ernstfall optimal vorbereiten möchte, denkt nicht nur daran, einen Grundvorrat an Lebensmitteln und Getränken anzulegen, wie es das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfiehlt. Auch die Frage nach der Stromversorgung wird bei einer umsichtigen Planung berücksichtigt. Ob eine solche erforderlich ist, muss letztendlich jeder selbst entscheiden. Wir möchten an dieser Stelle keine entsprechende Wertung abgeben. Stattdessen klären wir über die verschiedenen Möglichkeiten sowie deren Vor- und Nachteile auf.
Notstromaggregate (mobile Notstromgeräte)
Wenn es um die unabhängige Stromversorgung im Falle eines Blackouts geht, denken viele Menschen zuallererst an ein Notstromaggregat. Hierbei handelt es sich allerdings nicht um einen Notstromspeicher, sondern um einen Stromerzeuger. Die Geräte werden typischerweise mit Benzin und Diesel betrieben und schaffen es, je nach Modell und Ausführung, eine recht ordentliche Stromleistung zu erzeugen. Deshalb sind große Notstromaggregate beispielsweise auch in Krankenhäusern zu finden.
Betrieb der Aggregate nur im Freien
Das Problem mit Notstromaggregaten: Sie dürfen nur im Freien betrieben werden, weil sie mit Kraftstoffen arbeiten. Bei einem Betrieb im Inneren eines Gebäudes drohen giftige Abgase und Erstickungsgefahr. Die Stromerzeuger lassen sich außerdem nicht ohne weiteres an das Hausnetz anschließen. Stattdessen müssen Geräte im Haus via Verlängerungskabel mit dem Aggregat verbunden werden. Das ist für den Betrieb von Heizung, Kühlschrank und Co. alles andere als praktisch.
Hohe Kosten und Lagerungsprobleme bei Kraftstoff
Ein weiterer Nachteil: Für den Dauerbetrieb sind die Geräte weniger ausgelegt. Zudem müssen größere Mengen an Benzin oder Diesel ordnungsgemäß gelagert werden. Die Menge, die man zuhause lagern darf, ist jedoch sehr begrenzt. Eine dauerhafte Versorgung ist dadurch nicht gewährleistet. Denn im Hochbetrieb kann der Stromerzeuger mehr als einen Liter Sprit stündlich verbrauchen. Dazu kommt, dass er extrem laut ist und nicht alle Geräte (zum Beispiel Computer) geeignet sind, um angeschlossen zu werden.
Powerstation als Notstromspeicher
Powerstations fürs Camping sind bereits seit Längerem bekannt. Es handelt sich hierbei um mobile Notstromspeicher, die oftmals zusätzlich mit Solarenergie aufgeladen und durch Batterien erweitert werden können. Der Vorteil: Der Betrieb dieser mobilen Notstromspeicher ist absolut geräuschlos. Gleichzeitig muss nicht mit klimaschädlichen und brennbaren Kraftstoffen hantiert werden, denn der Notstromspeicher lädt sich einfach mit Sonnenenergie auf. Je nachdem, wie viel Strom man während eines Blackouts verbraucht, kann eine clever gewählte Powerstation als Notstromspeicher für mehrere Tage Stromausfall ausreichen.
Leistung oftmals stark begrenzt
Auf der anderen Seite sollte man natürlich überlegen, wie viel Leistung man tatsächlich abrufen möchte. Die meisten Powerstations, die als Notstromspeicher beworben werden, liefern 1.000 bis 2.000 Watt – das ist als Dauerleistung für viele Geräte nicht genug. Vor allem, wenn man bedenkt, dass viele Wasserkocher allein bereits mit 2.200 Watt laufen. Darüber hinaus ist die Größe des Energiespeichers entscheidend. Eine oder zwei Kilowattstunden Akku-Leistung garantieren zwar einen günstigen Preis der zum Notstromspeicher umfunktionierten Powerstation, genügen aber gerade mal, um die Akkus eines Laptops aufzuladen.
Erweiterung des Batteriespeichers möglich
Wer eine Powerstation sinnvoll als Notstromspeicher nutzen möchte, sollte sich für ein Modell entscheiden, das sich durch einen erweiterbaren Batteriespeicher auszeichnet. Manche Hersteller bieten Notstromspeicher mit bis zu 18 Kilowattstunden (dank zusätzlicher Batterien) – damit kommen auch Mehrpersonenhaushalte bereits gut über die Runden. Und auch bei den Solarpanelen ist geschickte Planung gefragt: Diese müssen genügend Leistung bringen, um den Notstromspeicher auch bei anhaltenden Blackouts mit neuer Energie zu versorgen. Anderenfalls macht der Speicher irgendwann schlapp – auch wenn der Blackout vielleicht noch gar nicht vorbei ist.
Notstromspeicher bei Photovoltaik
Stromspeicher für Photovoltaik werden auch mit Blick auf eine mögliche Blackout-Gefahr immer attraktiver. Denn mit einer eigenen PV-Anlage generiert man nicht nur seinen eigenen Strom – dank Batteriespeicher kann man diesen sogar „einlagern“ und bei Bedarf abrufen. Darüber hinaus sind viele der Batteriespeicher mittlerweile als Notstromspeicher angelegt, die eine echte Notstromversorgung gewährleisten. Was bedeutet das genau?
Die meisten Menschen gehen davon aus, dass eine Photovoltaikanlage auch bei einem Stromausfall unabhängig vom Netz weiter Strom produziert. Dem ist aber nicht so: Die Anlage schaltet sich im Rahmen einer Schutzmaßnahme bei einem Stromausfall automatisch ab. Und produziert dann keinen Strom mehr. Wer nun annimmt, dass der installierte Batteriespeicher automatisch anspringt, um das Haus mit Energie zu versorgen, irrt sich ebenfalls. Serienmäßig ist keine Notstrom- oder Ersatzversorgung geplant. Doch es gibt Möglichkeiten:
Möglichkeit 1: Notstromspeicher über Steckdose
Die einfachste Option, um den selbst produzierten Solarstrom auch bei einem Stromausfall weiterhin nutzen zu können, bieten Notstromspeicher mit Steckdose. Hier können einzelne Verbraucher separat angeschlossen werden und so den in der Batterie gespeicherten Strom nutzen. Diese Lösung ist einfach und relativ günstig, aber nicht in jedem Fall besonders praktikabel, da immer nur ein Verbraucher an die Steckdose angeschlossen werden kann. Eine Nachladung des Notstromspeichers ist zudem nicht möglich, da die PV-Anlage an sich weiterhin abgeschaltet bleibt.
Möglichkeit 2: Notstromspeicher mit Ersatzstromversorgung
Für alle, die im Notfall nicht nur einen Verbraucher betreiben, sondern ihren kompletten Haushalt mit Solarstrom versorgen möchten, bietet sich die Möglichkeit eines Notstromspeichers mit Ersatzstromversorgung an. Hierfür ist allerdings eine spezielle Installation nötig. Diese sorgt dafür, dass im Falle eines Blackouts die Energiezufuhr des Gebäudes vom öffentlichen Netz getrennt und nur noch aus dem Notstromspeicher gespeist wird. Standardmäßig ist hierbei ebenfalls keine Nachladung vorgesehen, weshalb die Energiemenge, die auf diese Weise genutzt werden kann, begrenzt ist.
Möglichkeit 3: Notstromspeicher mit solarer Nachladung
Die umfassendste Option, um sich bei Blackout und Stromausfall wirklich unabhängig zu machen, ist ein Notstromspeicher mit Ersatzstromversorgung und solarer Nachladung. Nur bei dieser Variante liefern die PV-Module auch bei Stromausfall weiter Energie und laden den Speicher wie zuvor auf. Die Installation dieser Variante ist teuer, bietet dafür aber maximale Zuverlässigkeit und Autarkie – zumindest sofern die Sonne ausreichend scheint.
Fazit: Lösungen für Notstromspeicher immer sorgfältig und individuell planen
Notstromspeicher können im Ernstfall wichtig werden, sind aber nicht vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfohlen. Deshalb muss jeder selbst entscheiden, ob es sich lohnt, Geld in Notstromspeicher zu investieren. Falls ja, empfiehlt es sich, bei der Planung sehr differenziert vorzugehen: Wie viel Strom wird im Ernstfall benötigt? Wie lange soll die Energiemenge reichen? Welche Geräte sollen mit dem Notstromspeicher betrieben werden? Wie viel Geld steht für die Investition zur Verfügung? Die komfortabelste und umfassende Lösung ist sicher die Nutzung eines Batteriespeichers für Photovoltaikanlagen als Notstromspeicher – mit Ersatzstromversorgung und solarer Nachladung.