Recycling von Akkus – alles Wichtige auf einen Blick
- Akkus enthalten wertvolle Rohstoffe, die wiederaufbereitet werden sollten
- Akkus niemals im Hausmüll entsorgen, sondern über Sammelstellen
- Akku-Recycling ist für die Hersteller verpflichtend
- Wertvolle Rohstoffe wie Kobalt, Nickel und Kupfer können aufbereitet werden
- Beim Recycling von Akkus besteht noch viel Verbesserungsbedarf
Akku-Recycling – alle Infos plus wichtige Hinweise und Tipps
Wenn ein Akku in die Jahre kommt und nicht mehr die gewünschte Leistung bringt, wird es Zeit, sich von ihm zu trennen. Doch wohin mit dem ausgedienten Akku? Auf keinen Fall in den Restmüll, denn der Batteriespeicher enthält viele wertvolle Rohstoffe, die sich wiederaufbereiten lassen. Darüber hinaus kann die unsachgemäße Entsorgung von Akkumulatoren im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich sein. Deshalb erklärt der nachfolgende Ratgeber alles, was rund um die Entsorgung und das Recycling von Akkus wichtig ist.
Inhaltsverzeichnis
Warum gehören Akkus nicht in den Restmüll?
Ganz egal, ob herkömmliche Batterie oder wiederaufladbarer Akku – ausgediente Batterien und Akkus sollten niemals einfach in der Restmülltonne entsorgt werden. Dafür gibt es gleich mehrere gute Gründe:
Grund 1: Akkus enthalten wertvolle Rohstoffe
In modernen Akkus ist eine ganze Reihe an wertvollen Rohstoffen verbaut. Den Akku ohne Recycling einfach auf den Müll zu werfen, sorgt dafür, dass diese wertvollen Ressourcen unwiederbringlich verloren gehen. Denn in den meisten Fällen landet Restmüll unsortiert in der Müllverbrennungsanlage. Beim Akku-Recycling können die kostbaren Bestandteile der Batterien und Akkus, wie zum Beispiel Kupfer, Kobalt oder Nickel, herausgefiltert und wiederaufbereitet werden. Sogar Lithium kann aus entsprechenden Akku-Arten mittlerweile zurückgewonnen werden. Der Prozess steckt zwar noch in seinen Anfängen, wird aber zukünftig immer relevanter werden.
Grund 2: Akkus enthalten gefährliche Stoffe
Das korrekte Akku-Recycling bzw. die richtige Akku-Entsorgung ist auch deshalb so wichtig, weil neben vielen wertvollen Rohstoffen auch einige Stoffe in den kleinen Energiespeichern stecken, die für Mensch und Umwelt gefährlich werden können. Das betrifft zum Beispiel Substanzen wie Quecksilber, Blei oder Cadmium. Die werden bei der Akku-Herstellung heutzutage zwar nicht mehr verwendet, können aber in älteren Exemplaren stecken. Würden diese einfach über den Hausmüll entsorgt, wären Umweltschäden möglich – etwa, wenn quecksilberhaltige Batterien in der Müllverbrennung landen.
Grund 3: Akkus können Feuer fangen
Seit einigen Jahren liest man immer häufiger, dass es in Müllfahrzeugen oder Recycling-Anlagen zu Bränden kommt. Dahinter stecken vermutlich falsch entsorgte Lithium-Ionen-Akkus. Die können sich nämlich, wenn sie beschädigt sind, selbst entzünden. Und das passiert bei einer Akku-Entsorgung im Restmüll schnell: Geraten die Akkus in die Müllpresse des Fahrzeugs und erleiden einen mechanischen Defekt, können sie sich erhitzen und zu brennen beginnen. Akkus sollten deshalb immer ordnungsgemäß entsorgt und dem Recycling zugeführt werden.
Akkus fürs Recycling entsorgen: Wo lassen sich Akkus entsorgen?
Wer Batterien und Akkus richtig entsorgen und dem Akku-Recycling zuführen möchte, hat es leicht. Denn in Deutschland gibt es seit 2009 das Batteriegesetz (BattG), das für alle Arten von Batterien und Akkus gilt und die Hersteller dazu verpflichtet, ihre Akkus und Batterien wieder zurückzunehmen. Entsprechend können Verbraucherinnen und Verbraucher Batterien und Akkus überall dort zurückgeben, wo sie auch gekauft werden können. Insgesamt gibt es laut Umweltbundesamt deutschlandweit rund 200.000 Sammelstellen, an denen eine kostenfreie Entsorgung möglich ist.
1. Batterie- und Akku-Sammelstellen im Handel
Supermärkte, Discounter, Baumärkte, Drogerien – in (fast) jedem Geschäft kann man heute mindestens eine kleine Sammelbox entdecken, über die Batterien und Akkus dem Recycling zugeführt werden können. Die Boxen stehen meist dort, wo auch andere Abfallarten entsorgt werden können – im Eingangs- bzw. Ausgangsbereich. Hier kann man die Batterien und Akkus einfach einwerfen, um den Rest kümmert sich der Vertreiber.
2. Wertstoffhöfe
Viele Kommunen betreiben eigene Wertstoffhöfe bzw. Recycling-Höfe. Auch hier kann man Batterien und Akkus für gewöhnlich abgeben. Die Abgabe ist normalerweise kostenlos, Nutzerinnen und Nutzer müssen sich jedoch an die Öffnungszeiten sowie eventuell bestehende Maximalmengen halten.
3. Sonstige Sammelstellen
Neben Wertstoffhöfen und Händlern gibt es noch viele weitere Sammelstellen für Batterien und Akkus. Einige Vereine, Unternehmen sowie Hochschulen bieten die Möglichkeit, Akkus und Batterien ordnungsgemäß zu entsorgen, sodass diese dem Batterie- und Akku-Recycling zugeführt werden können.
Akku-Recycling: Wie werden Batterien und Akkus recycelt?
Bei der Akku-Herstellung kommen viele wertvolle Rohstoffe zum Einsatz, deren Abbau alles anderes als nachhaltig ist. Umso wichtiger ist, die kostbaren Ressourcen möglichst nicht einfach durch den Schornstein der Müllverbrennungsanlage zu jagen, sondern sie stattdessen aufzubereiten und wiederzuverwenden. Genau hier kommt das Akku-Recycling ins Spiel. Denn hierbei geht es darum, die einzelnen Rohstoffe zu separieren, aufzubereiten und im Sinne der Kreislaufwirtschaft wieder verwendbar zu machen. Doch was in der Theorie gut klingt, erweist sich in der Praxis bisweilen als schwierig.
Akku-Recycling ist ein mehrstufiger und aufwändiger Prozess
Von der Sammelstelle geht es für die Akkus beim Recycling zu einem Anbieter, der die dafür erforderlichen Anlagen besitzt. Nicht immer passiert das Akku-Recycling direkt um die Ecke, denn die Anlagen sind teuer und entsprechend bei weitem nicht überall vorhanden. Je nach Größe der Akkus beginnt das Recycling mit einer Tiefentladung. Das ist vor allem bei großen E-Auto-Akkus wichtig, weil diese teilweise noch sehr viel Energie gespeichert haben. Das kann schlimmstenfalls zu einer Explosion führen. Anschließend erfolgt das schrittweise Akku-Recycling, wobei jeder Anbieter mit eigenen, teilweise geheimen Verfahren arbeitet.
Akkus werden erhitzt, geschreddert und nochmal erhitzt
In vielen Fällen werden Akkus beim Recycling zunächst auf eine Temperatur von mehreren hundert Grad erhitzt. Das sorgt dafür, dass der Elektrolyt im Inneren der Batterie verdampft, wodurch sich die Brand- und Explosionsgefahr verringert. Danach werden die Akkus geschreddert. Einzelne Komponenten, wie Kupfer oder Aluminium lassen sich dann bereits mechanisch entfernen. Anschließend kommen verschiedene thermische oder chemische Verfahren zum Einsatz, um die wertvollen Rohstoffe aus dem Akku zu lösen. Die genaue Reihenfolge bzw. Vorgehensweise hängt davon ab, wie der Akku zusammengesetzt ist und welche Stoffe herausgelöst werden sollen.
Sobald alle wertvollen Rohstoffe beim Akku-Recycling entfernt wurden, wandern die Reste in die Müllverbrennung. Teilweise trifft das auch auf Lithium zu. Denn der kostbare Stoff ist sehr schwer aus den alten Akkus herauszufiltern. Das macht das Recycling unwirtschaftlich: Es ist günstiger, das Lithium zu verbrennen und neu abzubauen, als es aus dem alten Akkumulator zu recyceln. Eine traurige Wahrheit, die viele Recycling-Unternehmer bestätigen können.
Recycling von Akkus oft nur ein zusätzlicher Kostenfaktor
Die Hersteller bzw. Inverkehrbringer von Akkus und Batterien sind zwar verpflichtet, diese zu entsorgen und zu recyceln, wirklich lohnenswert ist dies bis heute vielfach aber nicht. Denn das Akku-Recycling kostet viel Geld, die Erträge, die sich beispielsweise aus dem Wiederverkaufswert der Rohstoffe ergeben, sind dagegen gering. Für die Zukunft ist deshalb auf Akkus zu hoffen, die sich leichter reparieren lassen, um ihren Lebenszyklus zu verlängern. Durch den Ausbau von Recyclingkapazitäten und die Entwicklung neuer Recyclingmethoden kann zudem für mehr Wirtschaftlichkeit beim Akku-Recycling gesorgt werden. Nicht minder entscheidend ist der Umgang von Verbraucherinnen und Verbrauchern mit Akkus: Wer seinen Akku richtig lagert und pfleglich behandelt, kann seine Lebensdauer verlängern und allein dadurch bereits einen Beitrag zu mehr Umwelt- und Klimaschutz leisten.
Fazit: Akku-Recycling funktioniert nur bei richtiger Entsorgung
Damit das Akku-Recycling möglich wird und wertvolle Rohstoffe nicht einfach verbrannt werden, sollte man sich an die Entsorgungsvorgaben halten. Bedeutet: Alte Batterien und Akkus müssen immer an den entsprechenden Sammelstellen abgegeben werden und sollten niemals im Restmüll landen. Nur so wird es möglich, Rohstoffe wie Zink, Kupfer, Nickel oder Kobalt aus dem Akku herauszulösen und erneut nutzbar zu machen. Auch wenn sich dies aus wirtschaftlicher Sicht heute noch nicht rechnet, ist der Umwelt- und Klimaschutzbeitrag, den das Akku-Recycling leistet, enorm.