Leistung von Akkus – alles Wichtige auf einen Blick
- Die gesamte Akku-Leistung setzt sich aus verschiedenen Bestandteilen zusammen.
- Spannung, Stromstärke und Kapazität sind relevant.
- Wichtige Kennzahlen für die Akku-Leistung sind: Volt, Ampere und Amperestunden (bzw. Wattstunden).
- Auch das Alter und die Zahl der Ladyzyklen haben einen Einfluss auf die Akku-Leistung.
- Das korrekte Handling des Akkus kann die Leistung langfristig erhalten.
Akku-Leistung richtig bewerten: Wie setzt sich die Leistung von Akkus zusammen?
Ob Sie sich für einen Akku fürs E-Bike interessieren oder einen neuen Akku für Ihren Akkuschrauber benötigen – bevor Sie sich für ein Modell entscheiden, wollen Sie sichergehen, dass die Akku-Leistung überzeugt. Doch woran genau lässt sich die Leistung eines Akkus eigentlich festmachen? Wer einen genaueren Blick auf die Beschreibungen der Hersteller wirft, wird schnell feststellen: Hier wird mit teilweise gänzlich unterschiedlichen Kategorien und Begrifflichkeiten kommuniziert. Von der „Akku-Leistung“ als solcher ist dagegen nur selten etwas zu lesen. Der nachfolgende Ratgeber soll Licht ins Dunkel bringen und erklärt, wie sich bei einem Akku die Leistung zusammensetzt.
Inhaltsverzeichnis
Die wichtigsten Begriffe rund um die Akku-Leistung
Ampere, Volt, Watt – wer fühlt sich da nicht sofort in den Physikunterricht aus der Schulzeit zurückversetzt? Bei den meisten Begriffen haben wir noch eine grobe Vorstellung davon, was sie bedeuten. Um die Akku-Leistung eines Modells besser beurteilen zu können, macht es aber Sinn, sich die verschiedenen Begriffe noch einmal etwas genauer anzusehen.
Spannung von Akkus
Die Spannung eines Akkus ist immer exakt festgelegt und kann bei einzelnen Akku-Arten unterschiedlich ausfallen. Viele Lithium-Ionen-Akkus weisen beispielsweise eine Spannung von 3,6 Volt oder 4,2 Volt auf. Hier wird bereits klar: Die Spannung eines Akkus wird in Volt (V) angegeben. Sie beschreibt die Energiemenge, die vom Akku an das elektronische Gerät, das betrieben werden soll, abgegeben wird – etwa an einen Akkuschrauber oder einen akkubetriebenen Staubsauger.
Stromstärke bei Akkus
Während die Spannung eines Akkus immer gleich bleibt, kann die Stromstärke sich verändern. Damit ist gewissermaßen die Strommenge gemeint, die pro Sekunde vom Akku an das Gerät abgegeben wird. Die Stromstärke wird in Ampere (A) gemessen. In der Regel gilt: Je mehr Leistung ein Akku abgibt, umso mehr Strom muss fließen. Wer also mit dem E-Bike regelmäßig auf maximaler Unterstützungsstufe fährt, saugt pro Sekunde mehr Ampere vom Akku ab. Dadurch ist dieser entsprechend schneller leer als bei einem leistungsarmen Fahrstil.
Kapazität von Akkus
Wenn es um die Kapazität von Akkus geht, kommen wir der tatsächlichen Leistung schon sehr viel näher. Die Kapazität eines Akkus wird in Amperestunden (Ah) angegeben. Eine Amperestunde bedeutet, dass der Akku eine Stunde lang Strom in der Stärke von einem Ampere liefern kann. Ein Akku mit 5 Amperestunden kann folglich fünf Stunden lang Strom mit einer Stärke von einem Ampere liefern. Oder 2,5 Stunden lang Strom mit einer Stärke von 2 Ampere.
Beispiele für die Kapazität von Akkus
Bei Akkus für Akkuschrauber und ähnliche Werkzeuge findet man häufig Angaben wie diese: 18V 5 Ah. Hier bietet der Akku also bei 12 Volt Spannung 5 Amperestunden Strom. Bei der Akku-Leistung von E-Bikes sind wiederum folgende Angabe geläufig: 36V 11Ah. Das bedeutet, dass der Akku bei 36 Volt Spannung 11 Amperestunden lang Strom liefert.
Alternativ: Akku-Leistung in Wattstunden
Die Akku-Leistung wird bei vielen modernen Akkus in Amperestunden angegeben. Einige Hersteller weisen für ihre Geräte dagegen Wattstunden (Wh) aus. Das Prinzip ist ähnlich wie bei den Amperestunden. Berechnet wird folgendermaßen: W x Ah = Wh. Ein kleines Beispiel: Ein Akku mit einer 36V und 20 Ah liefert 720 Wh.
Alternativ: Akku-Leistung in Milli-Amperestunden
Neben Wattstunden und Amperestunden kann die Kapazität eines Akkus auch in Milli-Amperestunden (mAh) angegeben werden. Hier entsprechen 1.000 mAh exakt einer Amperestunde. Eine Angabe zur Kapazität in Milli-Amperestunden findet man vorwiegend auf kleineren Akkus, etwa auf NiMH-Akkus im Microzellen-Format mit der Baugröße AA oder AAA.
Ladezyklen und die Akku-Leistung
Wer die Akku-Leistung eines bestimmten Modells genauer bewerten möchte, sollte nicht nur auf Spannung und Kapazität achten. Ein weiterer wichtiger Faktor, der die Leistung beeinflusst, ist die Anzahl der Ladezyklen. Ein Ladezyklus meint eine vollständige Ladung und Entladung des Akkus – also von 100 Prozent runter auf 0 Prozent und dann wieder hoch auf 100 Prozent. Teilladungen werden addiert: Wird ein Akku von 100 Prozent auf 50 Prozent entladen und dann wieder auf 100 Prozent aufgeladen, handelt es sich um einen halben Ladezyklus.
Viele Ladezyklen reduzieren die Akku-Leistung
Die Anzahl der Ladezyklen ist eng mit der Kapazität eines Akkus bzw. der Akku-Leistung verknüpft. Viele Akkus büßen mit zunehmender Anzahl an Ladezyklen an Kapazität ein. Ein Akku, der bereits 500 Ladezyklen hinter sich hat, besitzt vermutlich nicht mehr dieselbe Kapazität wie ein brandneuer Akku, der noch nie benutzt wurde. Dies ist ein wichtiger Hinweis für alle, die sich etwa für gebrauchte Akkus interessieren.
Pflege und Wartung beeinflussen die Akku-Leistung
Bei der Frage nach der nachlassenden Akku-Leistung, die durch die Anzahl an Ladezyklen hervorgerufen wird, sind nicht alle Hersteller auskunftsfreudig. Nur wenige von ihnen machen konkrete Angaben. Das überrascht wenig, denn die Frage, wie lang ein Akku seine volle Leistung erbringen kann, hängt nicht allein von der Bauweise, sondern auch dem optimalen Handling ab. Soll heißen: Den Akku richtig zu laden ist genauso wichtig wie, den Akku pfleglich zu behandeln. Darüber hinaus sollte man wissen, dass die Akku-Leistung mit der Zeit von allein abnimmt. Man nennt dies kalendarische Alterung: Je älter ein Akku wird, umso kleiner ist seine Leistung – auch dann, wenn er nicht oder nur selten benutzt wird.
3 Tipps für mehr Akku-Leistung
Wer möglichst lange von einer hohen Akku-Leistung profitieren möchte, sollte Akkus immer pfleglich behandeln. Das gilt für alle Akku-Arten gleichermaßen. Allerdings gibt es einige Besonderheiten je nach Modell. Die folgenden 3 Tipps können helfen, eine hohe Akku-Leistung möglichst lange aufrecht zu erhalten.
Akkus immer richtig laden
Richtiges Laden für eine kontinuierlich hohe Akku-Leistung umfasst eine Vielzahl von Faktoren. Dazu gehört: Verwenden Sie immer das richtige Ladegerät. Achten Sie auf die optimale Ladetemperatur. Vermeiden Sie eine Tiefentladung sowie den Memory-Effekt. Verzichten Sie auf die Schnellladefunktion. Trennen Sie nach dem Aufladen die Netzverbindung des Ladegeräts. So verhindern Sie Fehler beim Laden, die die Akku-Leistung langfristig beeinträchtigen können.
Akkus immer richtig lagern
Auch beim Lagern eines Akkus gibt es viele Möglichkeiten, um die Lebensdauer und damit auch die Akku-Leistung zu fördern. Lagern Sie den Akku immer trocken und niemals vollständig entladen. Behalten Sie die Temperatur und die Selbstentladung im Auge und führen Sie regelmäßige Nachladungen durch.
Akkus immer richtig verwenden
Die Akku-Leistung bezieht sich nicht allein auf die Energie bzw. den Strom, den ein Akku liefert. Ob ein Modell Sie mit seiner Leistung überzeugt, hängt auch davon ob, es richtig verwendet wird. So sollten defekte Akkus immer nur durch baugleiche Typen mit derselben Leistung ersetzt werden. Die Nutzung unter schwierigen Bedingungen (etwa extreme Kälte) sollte möglichst eingeschränkt erfolgen. Darüber hinaus sollten Akkus pfleglich behandelt werden.
Fazit: Die Akku-Leistung setzt sich aus vielen Faktoren zusammen
Spannung, Ampere sowie Wattstunden und Amperestunden sind wichtige Größen, um die Leistung eines Akkus zu bewerten. Doch auch Ladezyklen und der eigene Umgang mit den Sekundärspeichern spielt eine wichtige Rolle. Somit liegt es ein Stückweit auch in Ihrer eigenen Hand, wie lang ein Akku Sie mit seiner Leistung überzeugen kann.