Die Olympischen Spiele 2024 in Paris sind vorbei, und während die sportlichen Ereignisse im Mittelpunkt standen, hat die Stadt selbst ebenso viel Lob verdient – insbesondere für ihre Transformation im Bereich der Mobilität. Paris hat sich in den letzten Jahren in eine saubere, leise und umweltfreundliche Stadt verwandelt, die ihren Besuchern eine erstklassige Erfahrung bietet.
Die neue, saubere und leise Stadtmitte
In den letzten Jahrzehnten war Paris bekannt für seine Schönheit, aber auch für die allgegenwärtige Luftverschmutzung und den Lärm, der die Straßen prägte. Doch 2024 hat Paris ein völlig neues Gesicht gezeigt: Dank umfangreicher Maßnahmen wurden viele Busse durch fast geräuschlose Elektrofahrzeuge ersetzt, darunter auch die sonst lauten Doppeldecker-Touristenbusse, die durch die engen Gassen fuhren.
Ein weiterer Schritt in Richtung einer ruhigeren Stadt war die sukzessive Abschaffung der lauten und umweltschädlichen Zweitakt-Mopeds und -Roller. Diese wurden durch eine Vielzahl von Mikromobilitätslösungen wie E-Bikes von Segway/Dott und Lime ergänzt. Auch wenn das Programm für elektrische Tretroller eingestellt wurde, gibt es weiterhin zahlreiche Optionen für den Kauf eines eigenen Rollers zu erschwinglichen Preisen.
Verbesserte Infrastruktur für Radfahrer und Fußgänger
Paris hat zudem erheblich in die Fahrradinfrastruktur investiert. Sichere Fahrradwege wurden eingeführt, die vom Autoverkehr abgeschirmt sind und so die Nutzung von Fahrrädern für eine breitere Bevölkerungsgruppe attraktiver machen. Für die Olympischen Spiele wurden spezielle Fahrradwege eingerichtet, die es den Besuchern ermöglichen, leicht zwischen den Veranstaltungsorten zu pendeln. Nach den Spielen sollen zudem 10.000 neue Fahrradständer, die rund um die Veranstaltungsorte installiert wurden, in ganz Paris verteilt werden, um das Radfahren weiter zu fördern.
Auch die Reduzierung des motorisierten Verkehrs in der Innenstadt war ein wichtiger Schritt, um die Luftqualität in Paris zu verbessern. Durch die Einführung von höheren Parkgebühren für SUVs und finanziellen Anreizen für den Umstieg von alten Benzinern auf Fahrräder hat die Stadt aktiv gegen die Luftverschmutzung angekämpft. Die Luftverschmutzung wurde so vor den Spielen um 40 % gesenkt.
Elektrifizierung des Verkehrs
Während noch immer einige Verbrennungsfahrzeuge auf den Straßen unterwegs sind, haben sich Elektrofahrzeuge wie der Renault Zoe, Hyundai IONIQ und Teslas fest etabliert. Dank tausender neu installierter Ladestationen ist es nun einfacher denn je, ein Elektroauto in der Stadt zu nutzen.
Nicht zu vergessen ist die nach wie vor exzellente öffentliche Verkehrsanbindung. Das Pariser U-Bahn-System und das RER-Netz liefen während der Spiele größtenteils reibungslos, trotz gelegentlicher Überfüllung.
Ein Beispiel für zukünftige Gastgeberstädte
Die umfassenden Veränderungen in Paris zeigen, wie eine Stadt ihre Mobilität nachhaltig und nutzerfreundlich gestalten kann. Für zukünftige Gastgeberstädte wie Los Angeles könnte Paris ein Vorbild sein. Die Olympischen Spiele bieten eine einzigartige Gelegenheit, umweltfreundliche Verkehrssysteme zu fördern und gleichzeitig die Lebensqualität für Einwohner und Besucher zu verbessern.
Paris hat es geschafft, eine Mobilitätsutopie zu schaffen, die auch nach den Olympischen Spielen Bestand haben wird. Die Stadt ist nicht nur schöner, sondern auch angenehmer und zugänglicher geworden – ein Modell, das Nachahmung verdient.