Kawasaki, ein Name, der oft mit brüllenden Motoren und blitzschnellen Motorrädern assoziiert wird, navigiert geschickt in die Ära der Elektromobilität. Mit der Enthüllung der Ninja e-1 und Z e-1, den ersten beiden elektrischen Motorrädern des Unternehmens, positioniert sich Kawasaki zukunftsorientiert und präsentiert eine Fusion aus traditionellem Design und fortschrittlicher Technologie.
Leistungsdaten: Ein elektrisches Duo, das Begeisterung weckt
Die Ninja e-1 und Z e-1 haben nicht nur den markanten Look, der für Kawasaki typisch ist, sondern auch eine kraftvolle elektrische Motorisierung. Beide Modelle werden durch einen Innenläufer-Synchronmotor mit permanenten Magneten angetrieben, der in der Lage ist, eine Spitzenleistung von 9 kW (umgerechnet etwa 12 PS) zu entwickeln, während die Dauerleistung bei etwa 5 kW (6,7 PS) liegt. Es handelt sich hier um eine 125-ccm-Äquivalenz, die speziell auf den US-Markt zugeschnitten ist. Das Bemerkenswerte hierbei: Die Bikes bieten regenerative Energiegewinnung während der Verzögerung.
Energiespeicher und Aufladung: Flexibilität im Alltag
In Bezug auf die Energiespeicherung und das Laden zeigen sich die Modelle äußerst flexibel und nutzerfreundlich. Die Antriebsenergie wird durch zwei herausnehmbare 30-Ah-Batteriepacks bereitgestellt. Hierbei wird dem Nutzer eine dreifache Auflademöglichkeit geboten: Direktes Einstecken jedes Packs in eine herkömmliche Haushaltssteckdose, die Nutzung einer Dockingstation oder das Aufladen bei installierten Batterien direkt am Bike. Ein vollständiger Ladevorgang nimmt laut Kawasaki circa 3,7 Stunden in Anspruch. Die Beleuchtung und das Instrumenten-Cluster werden durch eine separate 12-Volt-Batterie versorgt, was der herkömmlichen Verbrennungsmotorradtechnologie entspricht.
Reichweite: Alltagspraktisch oder sportlich limitiert?
Mit einer geschätzten Reichweite von 41 Meilen pro Ladung bieten die E-Motorräder eine Alltagstauglichkeit, die jedoch von Faktoren wie Fahrergewicht, Windrichtung, Streckenprofil und Fahrstil beeinflusst wird. Dabei ist zu beachten, dass die von Kawasaki angegebene Reichweite im „Road“-Modus ermittelt wurde, ohne Einsatz der e-Boost-Funktion, welche kurzzeitig zusätzliche Power für stärkere Beschleunigung und eine höhere Höchstgeschwindigkeit freisetzt.
Die Konstruktion: Tradition trifft Moderne
Stahlrohrgitterrahmen, eine 41mm Teleskopgabel vorn mit 4,7 Zoll Federweg, und hinten ein Uni-Trak-System mit vierfach verstellbarer Vorspannung und 5,2 Zoll Federweg – die Konstruktionsparameter orientieren sich klar an den etablierten Modellen von Kawasaki. Dabei kommen eine Einzelscheibenbremse mit einem Zweikolben-Bremssattel sowohl vorne als auch hinten zum Einsatz. ABS ist in beiden Modellen, der Ninja e-1 und Z e-1, serienmäßig verbaut.
Dimensionen und Gewicht: Agil und Handlich
Mit einer Sitzhöhe von komfortablen 30,9 Zoll und einer Bodenfreiheit von 6,7 Zoll weisen beide Modelle einsteigerfreundliche und stadtpraktische Eigenschaften auf. Interessant wird es bei den Unterschieden in den Abmessungen: Während die Ninja e-1 kompakter und mit 308,7 Pfund etwas schwerer ausfällt, zeigt sich die Z e-1 mit 297,7 Pfund als die leichtere und mit 28,7 Zoll etwas längere Option.
Intelligente Features für moderne Fahrer
Innovative Funktionen wie die „Walk“-Modus-Unterstützung, die es ermöglicht, das Bike im Schritttempo vorwärts und rückwärts zu bewegen, und ein 4,3-Zoll-TFT-Farbdisplay, welches sich je nach Umgebungslicht automatisch anpasst, runden das technologische Profil ab. Über Kawasaki’s „Rideology“-App ist zudem eine Bluetooth-Verbindung mit dem Smartphone möglich.
Fazit: Ein bedeutender Schritt in Kawasakis Elektromobilitäts-Strategie
Mit den beiden Modellen Ninja e-1 und Z e-1 markiert Kawasaki nicht nur den Einstieg in den Elektromotorradmarkt, sondern demonstriert eindrucksvoll, dass elektrisches Fahren und emotionsgeladener Motorradsport keine Widersprüche sind. Während sie in den USA ab Dezember 2023 ausgeliefert werden sollen, bleibt es spannend, wie sich diese Modelle auf dem europäischen Markt etablieren werden und inwiefern sie Impulsgeber für weitere Entwicklungen im Segment der elektrischen Zweiräder sind.