Das singapurische Startup Flint entwickelt eine neuartige Papierbatterie, die nicht nur vollständig recycelbar, sondern auch leistungsfähig genug für den Einsatz in Elektrofahrzeugen und Stromspeichern sein soll. Die Batterie setzt auf nachhaltige Materialien wie pflanzenbasierte Zellulose, wasserbasierte Elektrolyte und recycelbare Metalle. Mit einer Energiedichte von 226 Wh/kg könnte sie eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien bieten – zu einem deutlich niedrigeren Preis.
Nachhaltige Zellulosebatterie als Alternative zu Lithium-Ionen?
Die Idee einer umweltfreundlichen, biologisch abbaubaren Batterie klingt fast zu gut, um wahr zu sein. Doch Flint behauptet, dass ihre Zellulosebatterie nicht nur ökologisch, sondern auch technisch konkurrenzfähig ist:
✅ Hohe Energiedichte: Mit 226 Wh/kg liegt sie auf dem Niveau vieler aktueller Lithium-Ionen-Batterien.
✅ Lange Lebensdauer: Anders als andere Papierbatterien ist sie wiederaufladbar und soll eine vergleichbare Zyklenfestigkeit bieten.
✅ Einfache Skalierbarkeit: Die Produktion soll sich in bestehende Fertigungsprozesse für Lithium-Ionen-Batterien integrieren lassen.
Flint setzt dabei auf eine völlig neue Batteriechemie, die nicht nur einzelne Rohstoffe ersetzt, sondern das gesamte System überdenkt. Statt Kobalt und Lithium nutzt das Unternehmen umweltfreundlichere Metalle wie Zink und Mangan.
Kompostierbar, recycelbar und feuerfest
Neben der Nachhaltigkeit und Effizienz soll die Batterie auch sicherer als Lithium-Ionen-Technologie sein. Während herkömmliche Akkus bei Beschädigung überhitzen oder explodieren können, bleibt Flints Batterie stabil. Selbst wenn sie in Flammen gesetzt wird, arbeitet sie kurz weiter, bevor sie sich ohne gefährliche Nebenwirkungen abbaut.
Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal: Nach dem Gebrauch lässt sich die Batterie in ihre Bestandteile zerlegen. Metalle können recycelt und der Zelluloseanteil kompostiert werden, ohne schädliche Rückstände zu hinterlassen.
Kosten: Weniger als die Hälfte von Lithium-Ionen-Batterien
Ein entscheidender Vorteil liegt im Preis: Flint prognostiziert Herstellungskosten von nur 50 US-Dollar/kWh – das ist weniger als die Hälfte der aktuellen Lithium-Ionen-Technologie. Möglich wird das durch:
- Nachhaltige, leicht verfügbare Rohstoffe
- Wegfall teurer und problematischer Metalle wie Kobalt
- Einfache Fertigungsintegration in bestehende Produktionsprozesse
Sollte sich dieses Preisniveau realisieren lassen, könnte die Batterie besonders für Netzspeicher, Elektrofahrzeuge und mobile Energiespeicher interessant werden.
Flints nächste Schritte: Pilotproduktion 2025
Noch ist die Batterie nicht marktreif. Doch Flint hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt. Mit einer Seed-Finanzierung von 2 Millionen US-Dollar will das Unternehmen 2025 die Pilotproduktion starten und seine Technologie weiterentwickeln.
Ob die Batterie in ihrer jetzigen Form in den Massenmarkt kommt oder mit Abstrichen produziert wird, bleibt abzuwarten. Doch selbst eine teilweise Umsetzung könnte einen bedeutenden Fortschritt für nachhaltige Energiespeicher bedeuten.
Wir behalten Flints Entwicklung im Blick – denn sollte sich diese Innovation bewahrheiten, könnte sie die Welt der Stromspeichertechnologien erheblich verändern.