China prüft die Einführung von Exportbeschränkungen für Lithium-Verarbeitungstechnologien sowie für Batteriekathodentechnologie. Diese Pläne könnten sowohl Chinas Dominanz im Lithiumsektor stärken als auch die globalen Expansionsstrategien westlicher Unternehmen erheblich erschweren.
Exportbeschränkungen als strategischer Hebel
Chinesische Handelsbeamte haben kürzlich Vorschläge zur Einführung von Exportverboten für Technologien zur Verarbeitung von Lithium und Gallium sowie für Batteriekathoden veröffentlicht. Diese Maßnahmen sollen Chinas Vormachtstellung in der Verarbeitung von Lithiumchemikalien sichern, einem Schlüsselsegment in der Lieferkette für Elektromobilität. China verarbeitet derzeit 70 % des global verfügbaren Lithiums zu Materialien, die für die Herstellung von EV-Batterien benötigt werden.
Liz Lee, Associate Director bei Counterpoint Research, sieht darin eine mögliche „Ressourcenbewaffnungsstrategie“, die Peking vor Donald Trumps zweiter Amtszeit als Druckmittel einsetzen könnte. Der ehemalige und designierte Präsident der USA hatte während seiner ersten Amtszeit umfassende Handelsbeschränkungen gegen China verhängt.
Risiken für westliche Produzenten und Lieferketten
Die geplanten Restriktionen könnten weitreichende Auswirkungen auf westliche Lithiumproduzenten haben, die chinesische Technologien für die Produktion von Lithiumchemikalien einsetzen. Laut Adam Webb von Benchmark Mineral Intelligence würde ein Exportverbot westliche Unternehmen daran hindern, Zugang zu Schlüsseltechnologien zu erhalten, was wiederum die Produktion und Skalierung von EV-Batterien erheblich gefährden könnte.
Besonders kritisch wäre dies für die Batteriehersteller außerhalb Chinas, die auf die Verfügbarkeit fortschrittlicher Materialien und Technologien angewiesen sind.
Auswirkungen auf chinesische Unternehmen
Die Exportbeschränkungen könnten jedoch nicht nur westliche, sondern auch chinesische Unternehmen treffen, die international expandieren möchten. Marktführer wie CATL, Gotion und EVE Energy könnten Schwierigkeiten haben, ihre Technologien im Ausland einzusetzen oder neue Märkte zu erschließen, sollten die Maßnahmen tatsächlich umgesetzt werden.
Ausblick und potenzielle Folgen
Bis zum 1. Februar 2025 können die vorgeschlagenen Änderungen öffentlich kommentiert werden, ein genauer Zeitpunkt für deren Umsetzung ist jedoch noch nicht bekannt. Sollte China diese Pläne realisieren, könnte dies nicht nur die globale EV-Lieferkette erheblich umstrukturieren, sondern auch Chinas Position als dominierender Akteur im Bereich der Energiespeichertechnologien weiter festigen.
Für den europäischen Markt, der stark auf alternative Energien und Stromspeicherlösungen setzt, könnten diese Einschränkungen bedeuten, dass neue Strategien zur Sicherung von Rohstoffen und Technologien entwickelt werden müssen.