An den beiden Kraftwerksstandorten Neurath und Hamm entstehen aktuell zwei der größten Batteriespeicher-Anlagen Deutschlands. Hierfür investiert RWE insgesamt rund 140 Millionen Euro. Die neuen Anlagen sollen eine Leistung von 220 Megawatt sowie eine Speicherkapazität von 235 Megawattstunden (MWh) bereitstellen und so die Energiewende entscheidend voranbringen. Die Inbetriebnahme ist ab dem zweiten Halbjahr 2024 geplant.
Batteriespeicher-Anlagen an traditionellen Energiestandorten
Nordrhein-Westfalen gehört zu den deutschen Bundesländern, die traditionell eine wichtige Rolle in der Energieversorgung der Bundesrepublik spielen. Mit dem Bau der Batteriespeicher-Anlagen setzt RWE diese Tradition fort – auch nach dem Braunkohle-Aus in der Region. Am Standort Neurath entsteht ein Batteriespeicher mit einer Leistung von 80 Megawatt sowie einer Kapazität von 84 Megawattstunden. Der Kostenpunkt liegt bei dieser Anlage bei rund 50 Millionen Euro. Die Anlage wird rund 7.500 qm umfassen und ungefähr so groß wie ein Fußballfeld sein.
In Hamm fallen die Dimensionen noch größer aus. Am Kraftwerk Westfalen baut RWE eine Batteriespeicher-Anlage mit einer Leistung von 140 Megawatt und einer Kapazität von 151 Megawattstunden. Die Investitionssumme am Standort Hamm beträgt rund 90 Millionen Euro. Die Anlage wird auf einer Fläche von rund 14.000 Quadratmetern errichtet.
RWE will Energiewende mit Batteriespeichern unterstützen
Bei den neuen Batteriespeicher-Anlagen will RWE insgesamt 690 Blöcke mit Lithium-Ionen-Batterien installieren. Die flexiblen Speicher sollen anschließend genutzt werden, um Schwankungen im Stromnetz kurzfristig sowie in Sekundenschnelle auszugleichen. Die Maximalleistung des gesamten Speichers kann für einen Zeitraum von einer Stunde erbracht werden. Um die Dimensionen besser vorstellbar zu machen: Diese Leistung reicht aus, um etwa 4.000 Elektroautos aufzuladen. Weiterhin wird eine virtuelle Vernetzung mit Kraftwerken angestrebt und auch ein Einsatz am Großhandelsmarkt ist vorgesehen.
Da RWE bereits über umfassende Expertise im Bereich der Energiespeicher verfügt, setzt das Unternehmen auch bei diesem Projekt auf viel Eigeninitiative. Planung, Modellierung, Systemintegration und Inbetriebnahme werden in Eigenregie abgedeckt. Der Konzern betreibt bereits Mega-Batterien in Lingen und Werne. Weitere Projekte sind aktuell im Tagebau Garzweiler geplant, zudem wurde eine Ausschreibung für einen Langzeit-Batteriespeicher in Australien gewonnen.