Kosten für Stromspeicher – alles Wichtige auf einen Blick
- Stromspeicher-Kosten setzen sich aus verschiedenen Posten zusammen.
- Blei-Akkumulatoren in der Anschaffung meist günstiger als Lithium-Ionen-Speicher.
- Auf lange Sicht rechnen sich Lithium-Ionen-Speicher jedoch oft mehr.
- Installations- sowie Wartungs- und Betriebskosten sollten berücksichtigt werden.
- Stromspeicher-Kosten liegen pro kWh-Kapazität bei 500 bis 1.200 Euro
Stromspeicher-Kosten – alle Infos plus wichtige Hinweise und Tipps
Mit einem Stromspeicher als Ergänzung zur Photovoltaik-Anlage erhöht sich die Menge an grüner Energie, die für den Eigenbedarf genutzt wird. Da grüne Energie CO2-neutral und kostengünstig produziert wird, lohnt sich der Eigenverbrauch gleich doppelt. Mit einem Stromspeicher stellen Besitzer von PV-Anlagen sicher, dass sie den Solarstrom auch an bedeckten Tagen oder nachts nutzen können. Gleichzeitig kostet der Batteriespeicher allerdings auch eine ganze Stange Geld. Der nachfolgende Ratgeber erklärt, wie hoch die Stromspeicher-Kosten ausfallen und wie Sie bei der Anschaffung sparen können.
Inhaltsverzeichnis
Welche Faktoren bestimmten die Stromspeicher-Kosten?
Leistung kostet Geld. Deshalb ist der wichtigste Faktor, der über die Höhe der Stromspeicher-Kosten bestimmt, die Leistung des Batteriespeichers. Um einen möglichst transparenten Blick auf die Kosten von Stromspeichern zu haben, sollte man deshalb immer den Preis pro kWh berechnen. Dieser kann sich von Modell zu Modell deutlich unterscheiden. So gibt es Stromspeicher, die pro Kilowattstunde Speicherkapazität 500 Euro kosten. Bei anderen Modellen muss man hingegen mit 1.200 Euro pro Kilowattstunde rechnen.
Speicher-Technologie als Kostenfaktor
Wie teuer ein Stromspeicher pro Kilowattstunde Speicherkapazität ist, hängt wesentlich davon ab, auf Basis welcher Technologie der Strom gespeichert wird. Schließlich gibt es diverse Akku-Arten, die sich in puncto Herstellung, Wirkungsgrad, Ladezyklen und Co. unterscheiden.
Blei-Akkus
Am günstigsten sind Batteriespeicher mit Blei-Akkumulatoren. Hierbei handelt es sich um eine ältere Technologie, die man bereits von Autobatterien kennt. Auf Blei-Akkus ist Verlass. Sie sind außerdem entsprechend günstig und bereits ab 500 Euro pro kWh Leistung zu haben. Allerdings haben sie den Nachteil, dass ihr Wirkungsgrad (rund 86 %) nicht ganz überzeugend ist. Auch die Anzahl der Ladezyklen ist mit rund 3.000 Zyklen eher begrenzt.
Lithium-Ionen
Die Lithium-Ionen-Technologie gilt für Stromspeicher heute als Standard. Sie bietet einen höheren Wirkungsgrad (rund 95 %) und mit etwa 7.000 Ladezyklen auch eine deutlich bessere Lebensdauer. Dafür sind die Stromspeicher-Kosten für Batteriespeicher mit Lithium-Ionen-Technologie etwas teurer und können 1.200 Euro pro kWh erreichen. Kleiner Extravorteil: Stromspeicher fürs Eigenheim auf Lithium-Ionen-Basis punkten mit ihrer kleinen Bauweise und finden selbst bei beengten Platzverhältnissen genügend Raum.
Zwischenfazit: Moderne Technologie = höhere Effizienz und Kosten
Wer bei den Stromspeicher-Kosten sparen möchte, muss sich entscheiden: Blei-Akkumulatoren punkten mit einem deutlich geringeren Anschaffungspreis. Dafür arbeiten sie weniger effizient als Lithium-Ionen-Stromspeicher und haben eine kürzere Lebensdauer. Wer diese Faktoren berücksichtigt und auf die Kosten pro Kilowattstunde Strom umrechnet, wird schnell feststellen, dass die Kosten bei einem Lithium-Ionen-Stromspeicher unter denen von Blei-Akkumulatoren liegen können. Die Rechnung sieht folgendermaßen aus:
Kosten des Stromspeichers dividiert durch das Produkt aus Speicherkapazität (in kWh), Entladetiefe (in Prozent dividiert durch 100), Wirkungsgrad (in Prozent dividiert durch 100) und Ladezyklen.
Stromspeicher-Kosten als Beispielrechnung:
Kosten | Kapazität | Entladetiefe | Wirkungsgrad | Ladezyklen | Kosten | |
Stromspeicher 1 | 2.500 | 5 kWh | 60 % | 80 % | 3.000 | 0,43 Ct/kWh |
Stromspeicher 2 | 4.500 | 5 kWh | 90 % | 90 % | 7.000 | 0,16 Ct/kWh |
Stromspeicher 3 | 8.000 | 8 kWh | 95 % | 90 % | 8.000 | 0,14 Ct/kWh |
Tab 1. Beispielrechnung für Stromspeicher-Kosten pro kWh
Die obige Beispielrechnung zeigt, dass ein geringer Anschaffungspreis, nicht zwangsläufig dazu führt, dass die Stromspeicher-Kosten pro Kilowattstunde gespeichertem Strom tatsächlich niedrig sind. Im Gegenteil: Eine hohe Anzahl an Ladezyklen, eine hohe Entladetiefe und ein hoher Wirkungsgrad sind langfristig deutlich wichtigere Einflussfaktoren auf die tatsächlichen Stromspeicher-Kosten. Die obige Tabelle zeigt außerdem, dass die Kosten pro Kilowattstunde mit höherer Kapazität des Stromspeichers zusätzlich sinken.
Weitere Einflussgrößen für die Stromspeicher-Kosten
Wer sich für einen Stromspeicher entscheidet, schaut nicht nur auf den Preis und die Leistung, sondern gegebenenfalls auch auf weitere Features und Extras. So gibt es beispielsweise modulartig aufgebaute Stromspeicher, die sich bei Bedarf erweitern lassen. Hier können die Stromspeicher-Kosten etwas höher liegen, dafür bewahrt man sich maximale Flexibilität: Kommen später eine Wärmepumpe oder ein Elektroauto hinzu, ist es einfach und kostengünstig möglich, den Speicher aufzurüsten.
Auch die Selbstentladung sollte als Faktor bei den Stromspeicher-Kosten berücksichtigt werden. Lithium-Ionen-Batteriespeicher bestechen durch eine geringe Selbstentladung. Bei Blei-Akkumulatoren sieht das mitunter nicht ganz so positiv aus. Auch beim Platzverbrauch punkten Stromspeicher mit Lithium-Ionen-Technologie. Weiterer Kostenfaktor: Extras, wie zum Beispiel eine verlängerte Garantie.
Stromspeicher-Kosten: Installationskosten berücksichtigen
Um einen möglichst akkuraten Überblick über die Stromspeicher-Kosten bei der Neuanschaffung eines Batteriespeichers zu erhalten, sollten nicht nur die Kosten des Speichers, sondern auch die Installationskosten berücksichtigt werden. Schließlich können die meisten Laien den Batteriespeicher nicht einfach selbst montieren und anschließen. Die Höhe der Installationskosten kann nicht pauschal angegeben werden, da sie von verschiedenen Faktoren abhängt. Es ist mit einem höheren dreistelligen bis mittleren vierstelligen Bereich zu rechnen.
Stromspeicher-Wartung und -Betrieb – jährlich anfallende Kosten
Falls Sie sich die Frage stellen, ob sich die Stromspeicher-Kosten langfristig lohnen, können Sie eine genaue Kalkulation nur aufstellen, wenn Sie auch die Wartungskosten von vornherein berücksichtigen. Experten raten dazu, etwa 1 bis 2 % der Investitionssumme (Kaufpreis) als Wartungs- und Betriebskosten einzukalkulieren. Schließlich verbraucht der Stromspeicher ebenfalls Strom und muss regelmäßig kontrolliert werden. Bei einem Kaufpreis von 5.000 Euro ist also mit 100 bis 200 Euro jährlich an Wartungs- und Betriebskosten zu rechnen.
Fazit: Stromspeicher-Kosten setzen sich aus vielen Posten zusammen
Beim Thema Stromspeicher-Kosten denken die meisten Privatpersonen zunächst an den reinen Kaufpreis. Um mehr über die Rentabilität und den Kosten-Nutzen-Aspekt herauszufinden, müssen jedoch ein paar weitere Punkte berücksichtigt werden. Auch die Eigenschaften des Stromspeichers, seine Leistung sowie die Installations-, Wartungs- und Betriebskosten sollten bereits im Vorfeld einkalkuliert werden. Am besten lässt man sich vor dem Kauf von einem Profi beraten. Der inkludiert alle wichtigen Posten in die Kalkulation und unterbreitet ein verlässliches Angebot.